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Seife zum Haare waschen? Oder: Haarseife – was ist denn das?

 

Im direkten Gespräch werden uns solche Fragen  oft gestellt und wir möchten an dieser Stelle ein paar nützliche Informationen zum Thema Haarseife zusammenstellen.
Warum sollte man das Haar nicht mit Seife waschen?
Seit Jahrhunderten waschen die Menschen ihren Körper und auch ihr Haar mit Seife. Erst in den vergangenen Jahrzehnten wurde die klassische, feste Seife von industriell hergestellten Flüssigprodukten verdrängt. Seither nutzen die meisten Menschen in den westlichen Kulturkreisen Flüssigshampoos, Duschbäder und so weiter.
Glücklicherweise gibt es eine Umkehr im Denken und eine Bewegung hin zu „fester Kosmetik“. Gemeint ist Kosmetik, die ohne Umverpackungen wie Einweg-Kunststoff auskommt. So hat die feste Seife in den vergangenen Jahren ein begrüßenswertes Comeback erlangt.
Im Zuge dessen macht es auch Sinn, über Haarwaschseife nachzudenken.
Die Waschwirkung einer Seife entsteht – vereinfacht gesagt - durch Natrium- oder Kalisalze, welche beim Verseifen von Fetten und Ölen entstehen. Seifen sind basisch und vermögen es, die Grenzflächenspannung des Wassers herabzusetzen und so können Schmutz, Fett und Ähnliches mit dem Wasser von Haut und Haaren herausgewaschen werden.

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Haarseife oder Shampoo – wo ist da der Unterschied?

Bei Haarseifen beruht die Waschwirkung auf den bei der Verseifung entstandenen Salzen der Fettsäuren der Öle. Grundsätzlich kann man Seifen auf Grund dieser Eigenschaften als „natürliche Tenside“ bezeichnen. Tenside - ganz allgemein gesprochen - sind waschaktive Substanzen.
In Shampoos werden synthetische Tenside zur Anwendung gebracht. Diese werden in der Regel aus erdölbasierten Rohstoffen gewonnen und sind äußerst waschaktiv. Tenside sorgen also dafür, dass zwei Stoffe, die sich eigentlich nicht miteinander verbinden möchten – wie etwa Fett und Wasser – dies eben doch tun. Hautfett oder Schmutzpartikel werden von Haut und Haar „abgelöst“ und vermittels des Wassers abtransportiert.
So gesehen erzielen Haarseifen und Shampoos also die gleiche Wirkung: sie reinigen.
Doch leider ist reinigen nicht gleich reinigen!
Viele Tenside (vor allem die aus Sulfaten gewonnenen) sind chemisch aktiv und reizen die menschliche Haut. Was viele Anwender nicht wissen: den Shampooformulierungen werden oft weitere Tenside oder Co-Tenside beigemischt, die diese stark hautreizende Wirkung  verschleiern. Die Sensibilität der Kopfhaut wird zurückgesetzt – mit anderen Worten: man „fühlt“ diese Wirkung nicht unmittelbar. Oft werden solche Produkte als „hautfreundlich“ oder „sensitiv“ deklariert. Hier lohnt sich immer ein Blick auf die Inhaltsstoffe.
Glücklicherweise hat auch im Bereich der Shampoos ein Wandel eingesetzt: die Menschen achten vermehrt auf solch schädigende Inhaltsstoffe und so setzen  viele Hersteller aus dem Bereich der Naturkosmetik verstärkt auf pflanzlich basierte und mildere Tenside.
Doch zurück zur Haarseife.
Der Leitsatz, der uns bei der Entwicklung unserer Rezepturen antreibt, lautet: weniger ist mehr! Warum sollten wir mehr Inhaltsstoffe einsetzen als unbedingt nötig?
Haarseifen können hier punkten – denn es braucht neben einer ausgewogenen Fettrezeptur nur wenige weitere Inhaltsstoffe, um eine milde, hautschonende und funktionale Haarseife herzustellen.
Was bei unseren Haarseifen anders ist, lesen sie im nächsten Absatz...


Unsere wannegut Haarseifen

Unsere Haarseifen werden „überfettet“ in unterschiedlichen Graden – je nach Haartyp. Wir vertreten nicht die Ansicht, dass jede Naturseife auch eine Haarseife ist, sondern dass Haarseifen spezifischen Anforderungen unterliegen. Daher finden Sie bei uns auch keine Kombi-Seifen für Haut und Haar.
Die wannegut Haarseifen stellen wir – genau wie die Naturseifen – im schonenden Kaltrührverfahren her. Kaltrühren meint, dass alle Rohstoffe so kalt wie möglich miteinander verarbeitet werden, um so die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanzenöle und Fette nicht zu zerstören, denn das geschieht bei sehr hohen Temperaturen über eine längere Zeit.
Durch das Kaltrührverfahren beim Seifesieden entsteht natürliches Glycerin, ein Fettalkohol, der unserer Haut Feuchtigkeit spenden kann bzw. der Haut hilft, diese Feuchtigkeit zu speichern.
Wir verwenden für unsere Haarseifen ausschließlich Fette aus kontrolliert biologischem Anbau, denn nur durch den Bio-Anbau kann gewährleistet werden, dass die Öle und Fette rückstandsfrei sind und keine schädigenden Inhaltsstoffe (z.B. von Pflanzenschutzmitteln) haben.
Diese Fette kombinieren wir so miteinander, dass sich die Eigenschaften der einzelnen Inhaltsstoffe sinnvoll ergänzen. Beispielsweise können wir Fette so miteinander kombinieren, dass ein schöner Schaum entsteht und künstliche Schaumbildner nicht nötig sind.
Inhaltsstoffe wie Lavaerde, Pflanzenextrakte oder ätherische Öle verwenden wir nur, wenn wir deren Wirkung innerhalb einer Rezeptur für sinnvoll erachten. Hier vertrauen wir auf die Erkenntnisse der Phytotherapie und Aromatherapie, denn die Natur hält für uns viele Schätze bereit auf die wir dankbar zurückgreifen dürfen.
Wir verzichten in den Haarseifen gänzlich und in voller Absicht auf synthetische Inhaltsstoffe wie Parfümöle, Farbstoffe, Schaumbildner oder Kämmbarkeitshilfen. Auch gibt es keine Silikone, die ein gesundes Haar nur „vortäuschen“. Viele dieser synthetischen Stoffe legen sich als Film um das Haar und nehmen ihm die „Luft zum Atmen“. Das wollen wir nicht! An dieser Stelle eine kurze Randbemerkung: Bei der Umstellung von konventionellem Shampoo auf Haarseife gibt es eine Übergangsphase, welche völlig normal ist und besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Hierzu finden Sie wertvolle Tipps in der Rubrik: FAQ
Alle Haarseifen aus unserer Manufaktur enthalten Zitronensäure. Sie fungiert als natürlicher Wasserenthärter. Die Härte des Wassers spielt beim Haarewaschen eine große Rolle. Je härter das Wasser ist, desto höher auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich unliebsame Kalkpartikel auf dem Haar ansammeln können. Das ist kein Fehler der Haarseife, sondern eine völlig normale chemische Reaktion. Zitronensäure verhindert diese Reaktion oder minimiert diese bei äußerst kalkhaltigem Wasser.
Doch keine Sorge: auch in einem solchen Falle gibt es Möglichkeiten, die Abhilfe schaffen: eine saure Rinse etwa. Mehr dazu finden Sie in den FAQ und natürlich auf unserem Anwendungszettel, der jeder Lieferung beiliegt.
Unsere Haarseifen sind sehr mild und kopfhautfreundlich: durch den basischen pH-Wert der Seife zieht sich die Kopfhaut beim Waschen zusammen und wird weniger ausgetrocknet.
Wir haben ganz unterschiedliche Haarseifen Rezepturen entwickelt, um den verschiedenen Ansprüchen unserer Kundinnen und Kunden gerecht zu werden. Dennoch verstehen sich unsere Haartyp-Bestimmungen als Empfehlung, denn – seien wir ehrlich – es gibt so viele Haartypen und Besonderheiten wie es Menschen gibt.
Hier sind wir für den Austausch mit Iunseren Kundinnen und Kunden immer wieder dankbar -  denn durch viele Gespräche und reichlich Feedback von ihnen haben wir Anregungen erhalten, die uns dabei halfen, unsere Rezepturen zu verfeinern und zu verbessern – immer mit dem Ziel, Kopfhaut und Haare auf milde, hautschondende Weise natürlich zu pflegen.

 

Wie verwende ich Haarseife richtig?

 

Haare waschen mit Haarseife ist kein Zauberwerk, sondern denkbar einfach.
Mit dem ein oder anderen Tipp kann die Haarwäsche mit Haarseife sehr gut gelingen.
Zunächst sollte man das Haar vor dem Waschen gründlich bürsten oder kämmen: das löst schon mal unliebsame Ablagerungen, Schuppen, Staub und Ähnliches. Ein positiver Nebeneffekt: die Kopfhaut wird angenehm massiert, durchblutet und so belebt.
Danach sollten die Haare ordentlich nass gemacht und ein erstes Mal vorgeschäumt werden: hierzu sollte auch die Haarseife unter den Wasserstrahl gehalten und nicht eingetrocknet über das Haar gestrichen werden. Am besten kreist man ein paar mal in Wuchsrichtung über das Haar. In dieser Phase entsteht meist nur ein leichter Schaum.
Darauf erfolgt ein kurzes Zwischenspülen. Dann wird erneut eingeschäumt und es entsteht ein merklich stabilerer Schaum. Dieser Schaum ist wichtig – nach unserer Erfahrung. Je nach Wasserhärte kann dieser Vorgang kürzer oder länger dauern.
Der entstandene Schaum wird dann ordentlich in die Kopfhaut und die Haare einmassiert und – wenn möglich – für wenige Minuten „stehen gelassen“.
Danach erfolgt das Ausspülen – am besten über Kopf also vom Nackenansatz her. Wer sehr langes Haar hat, muss noch gründlicher und mit starkem Strahl spülen, so dass keine Seifenreste im Haar verbleiben.
Da sich in der Seife keine Kämmbarkeitshilfen befinden, fühlt sich das Haar nach dem Waschen „griffiger“ und manchmal stumpfer an. Das ist normal. Im trockenen Zustand gibt sich das.
Sollten sich im trockenen Zustand kleine, helle Schüppchen auf dem Haar befinden oder das Haar wirkt etwas „verklebt“  – dann wurde entweder nicht gründlich genug gespült oder eine saure Rinse ist nötig. Diese kleinen, hellen Schüppchen könnten  Kalkablagerungen sein (sog. Kalkseife). Keine Sorge! Da haben Sie nichts falsch gemacht – es ist ein natürlicher Vorgang, der mit einer bestimmten Wasserhärte einhergeht.
In diesem Falle empfeheln wir nach dem Ausspülen der Haarseife noch eine saure Rinse anzuwenden, ein altes Hausmittel übrigens, dass niemals schaden kann. Für die Rinse benötigt man 1 Schnapsglas mit Apfelessig oder Zitronensaft auf einen Liter lauwarmes Wasser. Diese Lösung wird als Abschluss zum Ausspülen verwendet. Ein positiver Nebeneffekt: eine saure Rinse verleiht dem Haar einen feinen Glanz.
Noch einmal zurück zum Haare bürsten oder kämmen vor dem Waschen: das ist lediglich eine Empfehlung, vor allem für diejenigen Menschen mit langem Haar. Wenn man die Haare vor dem Waschen kämmt und auch erst wieder nachdem die Haare wieder trocken sind, dann zieht man sich schlicht weniger Haare heraus.
Haben Sie Fragen zur Benutzung von Haarseife oder zur Umstellung von Shampoo auf Haarseife? Dann schauen Sie gern in unsere FAQ. Dort finden sich detaillierte Tipps zu einzelnen Fragen. Finden Sie dort keine Antwort – dann scheuen Sie nicht, uns anzusprechen. Wir freuen uns auf Ihre Fragen.


Hier geht es zu unseren Haarseifen


 


 


 

 
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